Eine Reise durch die Zeit - Die fesselnde Geschichte von Bitburg-Erdorf
In vorrömischer Zeit gab es mit großer Wahrscheinlichkeit schon einen Flussübergang über die Kyll - dort wo heute noch die Brücke die Kyll überquert, was auf eine frühe Besiedlung schließen lässt.
Auf der heutigen Erdorfer Gemarkung wurde vor ca. 1700 Jahren eine Langmauer durch römische Legionen mit deren Sklaven errichtet. Sie umschloss ein fürstliches Jagdgebiet für die letzten der römischen Kaiser auf deutschem Boden.
Ein Abt der Prümer Abtei ( Abt Urold 1010-1018 ) war es, der Erdorf zum ersten Mal namentlich erwähnte, als er einen Hof zu Erdorf und Nutzungsrechte im nahe gelegenen Kyllwald erwähnte.
In einer Schenkungsurkunde wird gegen 1100 n. Chr. erwähnt, dass ein gewisser Weezel dem Kloster Prüm ein herrschaftliches Haus bei Erdorf schenkte. Es war ein einsames Gut im mächtigen Kyllwald und nicht leicht zu finden. Daher stammt auch die ländläufige Deutung des Namens Erdorf „Irrdorf“, in dessen Nähe man sich in den ausgedehnten Wäldern verirren konnte.
Um 1300 n.Chr. war bereits eine Kirche vorhanden, deren einzige Einkünfte aus der Hebung des Brückenzolls bestanden.
Graf Franz von Taxis errichtete 1516 eine Poststrecke im Auftrag von Kaiser Maximilian I, die von Brüssel nach Wien und über die Kylltalbrücke in Erdorf führte.
Um 1600 n.Chr. wütete die Pest auch in Erdorf. Es überlebten nur ein Mann und zwei Frauen.
In der Zeit unter Kaiser Napoleon gehörte Erdorf zum Bistum Metz und wurde im Jahre 1803 zur selbstständigen Pfarrei erhoben. 1897 fand die Grundsteinlegung für den Neubau der Pfarrkirche statt.
Die Aufwärtsentwicklung Erdorfs prägte der Bau der Kylltaleisenbahn im Jahre 1870. Verzögert wurde der Bau jedoch durch verschiedene Einwände und Aktionen seitens der Dorfbevölkerung: so bestanden Bedenken, dass die Strohdächer durch die Feuerrosse in Brand gerieten; ein Teil des Friedhofes lag im Bahnhofsareal und es wurde kurzerhand noch ein Verstorbener – etwas versteckt – begraben um die weiteren Gleisarbeiten zu stören.
Am 1.Juni 1871 war die gesamte Strecke fertiggestellt, musste dann aber zunächst für die rückflutenden Truppen aus dem Deutsch-Französischen Krieg freigehalten werden.
Erdorf wurde zum Hauptumschlagsplatz für die ganze Westeifel.
Im Jahre 1910 erfolgte dann der Bau der Zweigstrecke nach Bitburg.
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg dienten die Eifelbahnstrecke als auch die Nebenstrecke über Bitburg der Beförderung von Truppen-, Nachschub- und Materialtransporten.
Im Rahmen einer größeren Verwaltungsreform wurde am 06. Juni 1969 die selbstständige Gemeinde Erdorf aufgelöst und am 07. Juni 1969 der Stadt Bitburg angegliedert. Nach der Eingemeindung erhielt der Ort von der Bezirksregierung Trier die offizielle Bezeichnung Bitburg-Erdorf. Die zuständige Gemeindeverwaltung ist seither die Stadtverwaltung Bitburg.
Quelle: Dorfchronik von Gundolf Mans